Künstlerinterview - Wer ist Zurik?

- Wer bist du?

Mein Name ist Zurik , ich bin in Bogotá, Kolumbien, geboren und 31 Jahre alt. Ich bin vor 6 Jahren nach Sabadell/Barcelona gezogen, wo ich mein Studio habe und die meisten meiner Projekte entwickle.

- Wann hast du mit Graffiti und Kunst im Allgemeinen angefangen?

Mit neun Jahren begann ich, privaten Ölmalunterricht zu nehmen. Mit 15 entdeckte ich die Buchstaben, zeichnete aber nur auf Papier. Mit 19 Jahren habe ich angefangen, auf der Straße zu malen, und das habe ich bis heute so gemacht.

- Warum hast du mit der Kunst angefangen?

Es ist schwierig, eine einzige Tatsache zu finden. Ich habe schon in jungen Jahren gerne gezeichnet und konnte mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen. Tatsächlich habe ich immer schnell gelernt und in der Schule haben mich meine Klassenkameraden mit dem Zeichnen beauftragt.

Im Gegensatz zu anderen Erfahrungen, die ich gehört habe, lernte ich wirklich gerne und lenkte meine Aufmerksamkeit nicht durch Zeichnen ab; Ich weiß also wirklich nicht, warum ich diese Veranlagung habe, ich weiß nur, dass es etwas ist, das mich erfüllt und glücklich macht.

- Was sind Ihre Hauptinspirationen, wenn Sie Kunst schaffen?

Es hängt von der Zeit ab. In meinen ersten Jahren habe ich nur Graffiti gesehen, dann habe ich begonnen, mich mit Grafikdesign zu beschäftigen und davon zu lernen, und jetzt konzentriere ich mich sehr auf Animation, Filme und Serien. Ich mag es zu analysieren, wie Licht von Objekten reflektiert wird und welche Farbkombinationen sie verwenden.

Manchmal zeichne ich unbewusst Dinge, die ich bei anderen Künstlern gesehen habe, also gehe ich zu ihnen zurück und probiere Wege aus, es anders zu machen, entweder durch Lautstärke, Wiederholung oder manchmal durch Verwerfen.

Heutzutage ist es unmöglich, sich von der Menge an Bildmaterial, die uns zur Verfügung steht, nicht beeinflussen zu lassen, aber ich denke, es ist immer wichtig, die ersten Zeichnungen zu betrachten und zu überdenken, um Änderungen vorzunehmen und sie an Ihren eigenen Stil anzupassen.

- Gibt es Künstler, zu denen Sie aufschauen?

Ich sehe viele Arbeiten von ASMOE, Loish (Illustrator), MIEDO 12, SEMOR, ACHES, STOM500, DOES, LEANS und TREZE.

- Sind Sie ein professioneller Künstler, der sich Kunst als einzigen Job leisten kann?

Ja, ich hatte das Glück, dass ich mich seit Beginn der Malerei ausschließlich dem gewidmet habe, ich habe nie etwas anderes gemacht.

- Auf welche Kunstwerke bist du bisher am stolzesten?

Ich bin stolz auf 2 Werke aus dem Jahr 2021, das erste, eine Säule der Vasco-Da-Gama-Brücke in Lissabon, es war bisher mein höchstes Werk; Es ist 36 Meter hoch und ich war noch nie so hoch geklettert, daher war es eine ziemliche Herausforderung, es zu beenden.
Das andere, eher für das Bild selbst, ist eine 5 x 9 Meter große Leinwand für das Street Art Museum (STRAAT MUSEUM) in Amsterdam.

- Was raten Sie Menschen, die Künstler werden wollen?

Geduld. Ich glaube, dass eine Karriere/Job als Künstler nicht über Nacht aufgebaut wird, ein Job zu sein, der sich unabhängig entwickelt, erfordert viel Engagement und Hingabe, einige Opfer und ich denke, etwas Hoffnung.

Es ist sehr leicht, sich entmutigen zu lassen, wenn man sieht, dass man mit 3 Jahren immer noch nicht die gewünschten Projekte erreicht hat, aber es ist ein langer Weg des Ausprobierens, des Irrtums und vor allem des immer weiteren Polierens.

Die Erfahrung wird mit Geduld und harter Arbeit aufgebaut, auch wenn Sie dafür keine finanzielle Entschädigung erhalten, und es ist etwas, dessen Sie sich sehr bewusst sein müssen, wenn Sie diese Welt betreten möchten.

- Was denken Sie über die Philosophie unserer Marke?

Es ist immer sehr beruhigend, eine Marke zu sehen, die auf Graffiti setzt, weil sie vielerorts immer noch ein sehr negatives Stigma hat. Ich liebe es, Briefe zu schreiben, daher ist es ermutigend und motivierend zu sehen, dass meine Leidenschaft in anderen Räumen und Formaten jenseits der Mauer geteilt werden kann.